Kann ein Baby schlafen lernen?

Liebe Mütter, Liebe Väter

Auch wenn euer Kind nicht, so wie ihr es vielleicht gehofft habt, von Anfang an durchschläft - macht euch keine Gedanken. Jedes Kind braucht seine eigene Zeit, bis es mit dem Schlafen klappt und jedes Kind kann das Schlafen lernen. Wie genau dies funktioniert und wie ihr euer Baby dabei unterstützen könnt, erfahrt ihr in meinem Bericht.

Baby schlafen lernenGerade in den ersten Monaten mit eurem Baby ist Schlaf wohl das, was ihr am meisten vermissen werdet. Euer Baby hat noch keinen Rhythmus und zeigt Hunger und Unruhe an, wann ihm halt danach ist. Die einen Eltern können besser mit den Schlafdefiziten umgehen und die anderen weniger. Spätestens wenn zum 10. Mal die nett gemeinte Frage kommt, ob es schon durchschläft, werdet ihr wahrscheinlich zu zweifeln beginnen.

Ab wann muss ein Baby durchschlafen? Auf diese Frage gibt es allein schon deshalb keine Antwort, weil ein Muss in diesem Fall nicht angebracht ist. Gleich von Anfang an solltet ihr wissen: Jedes Baby ist anders. Während es den gemütlichen Gesellen gibt, der nach der letzten Flaschen- oder Stillmahlzeit am Abend eben ein paar Stunden schläft, gibt es auch andere Babys. Eben die Babys, die in der Nacht viel verarbeiten. Die besonders viel Nähe brauchen und die einfach keinen ruhigen Schlaf haben.

Doch was könnt ihr tun, wenn euer Baby schlafen lernen soll?

  • Bleibt ganz entspannt: Nutzt die Momente, wo euer Baby am Tag schläft, ebenfalls für eine Pause und tankt so Kraft.
  • Werde dir mit deinem Partner einig: Es bringt nichts, wenn jeder andere Vorstellungen hat.
  • Findet eine gute Methode: Jede Methode, das Kind zum Schlafen zu bringen, hat ihre Vorteile. Jede, außer das Schreien.
  • Erkennt Müdigkeitszeichen: Lasst euch auf euer Kind ein und erkennt, wenn es müde ist
  • Schafft eine ruhige Atmosphäre: Schlafen lernen beim Baby beginnt mit kleinen Ritualen.

Schreien lassen? – Nein, danke!

Die sogenannte Ferber-Methode basiert auf der Taktik, das Baby ruhig auch einmal schreien zu lassen. Oft kommen auch gut gemeinte Tipps aus dem Bekanntenkreis, wo dieser Hinweis fallen gelassen wird. Ein Baby, das vor Erschöpfung durch lauter weinen einschläft, ist ganz sicher kein glückliches Baby.

Macht euch bewusst, was es für euer Baby bedeutet. Es schreit, weil es bei euch sein möchte und du als Mutter oder Vater gehst nicht hin. Für euer Baby bedeutet das Verzweiflung, Angst und Unsicherheit. Aber ganz sicher kein friedliches Schlafen am Abend.

Daher meine Bitte an alle Eltern: Auch wenn es anstrengend ist, geht auf die Bedürfnisse von eurem Kind ein und lasst es nicht schreien.

Sanfte Einschlafhilfe

In China werden Kinder teilweise bis zum 5. Lebensjahr von ihren Eltern in den Schlaf begleitet. Bei uns sollen die Kinder dagegen schon möglichst nach ein paar Monaten allein schlafen. Schlaft ihr gerne allein? Sicher wird es ein paar Menschen geben, die nun mit dem Kopf nicken. Das ist aber eher die Ausnahme und nicht die Regel.

Achtet auf die Signale von eurem Kind. Manch einem Baby reicht es schon, die Hand von Mama oder Papa halten zu dürfen. Andere Babys schlafen gerne auf dem Arm ein und wieder andere hören gerne Schlaflieder oder möchten in den Schlaf gestillt werden. Was ist so schlimm daran? Nehmt euch die Zeit. Soll euer Baby schlafen lernen, dann zeigt ihm, dass Schlaf etwas Schönes ist, bei dem ihr ebenfalls an seiner Seite seid.

Viele Schlafprobleme lösen sich nach dem ersten Lebensjahr von selbst. Lasst euch nicht verunsichern und gebt eurem Baby die Nähe, die es auch für die Nachtruhe braucht.

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